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Das war beyond tellerrand 2013

Wer erinnert sich nicht schmunzelnd an das Superwahljahr in den USA zurück als Barack Obama mit John McCain um das Amt des Präsidenten kämpfte. “Change” stand da auf allen Wahlplakaten. Obama hatte 2008 ganz sicher andere Sorgen, als über die Entwicklung des Internets nachzudenken. Aber der Grundgedanke hinter seiner Kampagne erinnert mich stark an die Evolution, die das Internet durchgemacht hat und noch weiterhin durchmacht.

Etwa alle 6 Monate kommt eine neue Technologie auf den Markt, täglich arbeiten Pioniere an neuen Endgeräten oder Dingen, die wir uns jetzt vielleicht noch gar nicht vorstellen können. Doch gerade das macht unseren Job so spannend. Wir erleben jeden Tag ein neues Abenteuer. Und manchmal scheint es so als gäbe es nur einen schmalen Grat zwischen Realität und Science Fiction.

Eröffnung der beyond tellerrand Konferenz

Was das alles mit der beyond tellerrand Konferenz zu tun hat, die heuer zum dritten Mal in Düsseldorf stattgefunden hat? Ganz einfach: hier wurde wieder ein Stück Internetgeschichte geschrieben.

Ein großes Nerdfest

Außenstehenden erkläre ich das immer so: “Nerds treffen sich um von den Super-Nerds das Neueste vom Neusten zu erfahren”. Heuer stand eine spannende Mischung aus Design, Development, Typografie und Marketing auf dem Programm.

So unterschiedlich die Themen der einzelnen Vorträge auch waren, in einem Punkt waren sich alle einig: “The Internet is for everyone!”.

“This is for everyone” schrieb Tim Berners Lee, der Erfinder des Internets, während der Eröffnung der Olympischen Spiele 2012 auf Twitter und schuf damit den Leitspruch für diese “Epoche” der Internet-Entwicklungsgeschichte.

Christian Heilmann, deutscher Entwickler bei Mozilla, sprach über das im Juli auf den Markt kommende Firefox OS und wie Mozilla zusammen mit Hardwareherstellern und Mobilfunkbetreibern günstige Smartphones in Regionen bringen möchte, in denen derzeit hauptsächlich Feature-Phones verwendet werden, weil es sich die Menschen dort nicht leisten können, ein modernes Smartphone zu kaufen. Die Vision dahinter ist:

The Internet ist not only for the rich!

Christian Heilmann

In der Eröffnungsrede zeigte sich Jeremy Keith davon überzeugt, das jeder und jede die Möglichkeit haben sollte, eine Website zu erstellen und so aktiv an der Entwicklung des Internets mitzuwirken. Außerdem sei es wichtig nicht einfach nur zu designen, sondern sich auch um seine Produkte zu kümmern.

Design for longterm, not for the latest trend”

Jeremy Keith

Flexibel sein, zukunftssicher gestalten, Informationen offen und frei anbieten oder anders gesagt die besten Inhalte auf dem einfachen Weg zur Verfügung stellen. Das ist das Internet der Zukunft. Dazu gehört auch Inhalte für User zu gestalten, indem man sich in sie hinein versetzt, um deren Probleme zu verstehen. “Design with Empathy” lautete der Titel des Vortrags von Aaron Gustafson zu diesem Thema.

So episch das alles klingt. Wie setzt man das jetzt um? Auch hier waren sich alle Vortragenden einig. Die alten Arbeitsweisen funktionieren heute nicht mehr. Es ist wichtig umzudenken und die Veränderungen der Umwelt in Designprozesse einfließen zu lassen. Das bedeutet:

Fazit

Photoshop, you damn liar

Designer müssen weg von Photoshop und statischen Wireframes und sollen übergehen zu voll funktionsfähigen Prototypen, die im Browser entwickelt werden.

Break things down

Die großen Probleme löst man nicht alleine und nicht alle auf ein Mal. “break things down” predigte CSS Architekt Harry Roberts in seinem Vortrag. Auch Brad Frost sprach von “Atomic Design”. Designed werden nicht mehr ganze Seiten, sondern einzelne wiederverwendbare, strukturunabhängige Komponenten, die dann zu einem großen Ganzen zusammengesetzt werden.

Voll gepackt mit Wissen, Motivation und Energie blicke ich positiv der Zukunft des Internets entgehen. Ich bin gespannt, was da noch alles auf uns zukommt.

Think beyond the edge of the plate and think in bigger terms!

Jeremy Keith
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